Ein langer Kirmesmontag war's in Berstadt. Erst der Umzug durchs Dorf, dann zum zünftigen Frühschoppen in die Mehrzweckhalle. Und wenn da so langsam die Lichter ausgehen, ist der Tag noch viel zu jung, um nicht irgendwo in einer Kneipe noch einmal Station zu machen. Das tat - zusammen mit einem Dutzend weiterer Musikanten - auch ein Musikus aus Oppershofen, aber gegen halb elf meinte er dann doch, so langsam die "Brücke" mit dem heimischen Schlafgemach tauschen zu wollen. Kirmesmarsch-Organisator Andreas Weinelt bestellte die Berstädter Taxe, man ging hinaus, stellte den schwarzen Hartschalenkoffer mit dem Tenorhorn an die Hauswand. Dann das verflixte Bedürfnis - ein allzu menschliches war's, wegen dem Musikus und Organisarius samt Gattin nochmals der Kneipe ihre Aufwartung machten. Nach zehn Minuten war das Trio wieder an der frischen Luft - und der Koffer nicht mehr da. Irgendein Witzbold habe ihn wohl versteckt, machte man sich gegenseitig Mut. Aber erst gestern ist er wieder aufgetaucht - in einem nahen Garten. Und leer. Wer weiß, wer auf dem guten Stück jetzt wem den Marsch bläst. Wer etwas gesehen oder gehört hat, könnte sich höflicherweise mal bei Andreas Weinelt melden, vielleicht gibt's als Belohnung ein Gratis-Ständchen.
(en)

 

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