Wölfersheim (sto). Landete 2009 ein Berstädter Kuchen nicht ganz freiwillig auf der traditionell am selben Wochenende steigenden Melbacher Kerb, rollte ein Jahr später auf "dunklen Pfaden" ein Fass Bier aus dem Melbacher Container zum Berstädter Frühschoppen. Auch heuer überschritten beide Seiten manchen Paragrafen des bürgerlichen Gesetzbuchs.
So verschwand der am Berstädter Baum hängende Kirmesbursch in der kurzen Nacht zum Montag. Die Berstädter Frühschoppenfreunde vermuten gleich die Melbacher als Übeltäter. Und folgern messerscharf: "Die sind doch jetzt beim Elfmeterschießen auf dem Sportplatz, da haben wir freie Hand auf dem Rummelplatz."
Die Berstädter machen sich auf gen Süden, holen die Melbacher Kerbliesel vom schmucken Baum, schneiden schnell noch zwei Meter vom Stamm ab und treten den Rückzug an.
Aber auch in Melbach ist man nicht von vorgestern: Als die Schandtat offenkundig wird, klont man zumindest schnell die Kerbliesel - nur den geschrumpften Baum, den muss man halt akzeptieren.
Die Berstädter freilich haben noch einen Trumpf im Ärmel: Irgendwie schaffen sie's, den ehrwürdigen Bürgermeister Kötter vom Melbacher Frühschoppen wegzulocken und nach Berstadt zu dirigieren. Dort wird er so lange festgehalten (immerhin bei guter Behandlung und bester Verpflegung, wie man hört), bis die Melbacher aufkreuzen.
Und dann wird getauscht: Kirmesbursch gegen Kirmesbursch.

 

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