Bauwagen“-Ära geht gleich zweimal zu Ende: Domizil wird zerlegt, Gruppe löst sich auf
Wölfersheim-Berstadt (sto). Abschied nehmen heißt es vom Bauwagen - und zu Ende geht nicht nur die Ära des ausrangierten Wagens, den die damalige Jugendclique vor 20 Jahren etwas außerhalb des Dorfes zu ihrem Domizil machte. Auch die Gruppe selbst, die sich fortan „Bauwagen“ nannte, löst sich auf.
Die Leute vom „Bauwagen“ kennt praktisch jeder in Berstadt - die Gruppe wurde zur festen Größe im örtlichen Vereinsleben. Denn die Mitglieder igelten sich nicht ein in ihrem Clubheim auf Rädern, das noch um eine Veranda erweitert wurde - sie waren zur Stelle, wo Not am Mann war, und packten bei zahlreichen Festen an. Die Sympathie, die der „Bauwagen“ im Ort genoss, dokumentiert das proppenvolle Zelt beim Jubiläum im Vorjahr.
Aber der doppelte „Bauwagen“ ist in die Jahre kommen: Viele Teenager von damals sind heute Eltern - und das Gefährt ist morsch geworden. Jetzt wurde beschlossen, den Treffpunkt am Samstag nach Fronleichnam ein für allemal abzubauen.
Ganz nach „Bauwagen“-Art zeigte die Gruppe nun nochmals Flagge: Am Ostersonntag lösten sie ein Versprechen bei Pfarrerin Kerstin Tonn ein: Die Frauen besuchten den Lichtergottesdienst am frühen Morgen, während die Männer an ihrem Domizil am Hirschweg das Frühstück für alle Mitglieder herrichteten.

kleine Anmerkung unsererseits:
Bei diesem Artikel ist einiges durcheinander geraten. Es ist richtig, das der Bauwagen 2014 abgerissen wird. Allerdings erst nach einer großen Fete vor Fronleichnam.
Doch nun das Entscheidende: Es geht hier rein um das Domizil "Bauwagen". Die Truppe „Bauwagen Berstadt“ wird sich nicht auflösen, denn wir haben noch einiges vor und ohne ein silbernes Jubiläum gefeiert zu haben, möchten wir schon gar nicht von der Bildfläche verschwinden.


 

Am 21. Juni 2014 wurde der Bauwagen abgerissen. Doch zuvor wurde am Wagen nochmals kräftig gefeiert und so konnten wir uns gebührend von unserem Jugend-Domizil verabschieden. Mit einem Ostersonntags-Frühschoppen im Morgengrauen begann die Abschieds-Tournee. Am Mittwoch vor Fronleichnam feierten wir mit unseren Freunden eine ausgelassene Abschiedsparty. Und am Samstag rückte der Bagger der Firma Lindt an, um mit dem 1998 aufgestellten Bauwagen kurzen Prozess zu machen. Es war bereits der zweite Wagen, der Erste von 1993 wurde nach fünf Jahren Opfer eines Feuerteufels. An unserem Entstehungsort sollte dennoch etwas an unseren Bauwagen erinnern und so entschieden wir uns, einen Gedenkstein an dieser Stelle zu errichten. Der Stein ist bereits da, eine Gedenktafel wird in den nächsten Wochen angebracht.
Recht herzlich möchten wir uns bei Rainer Lindt und seiner Truppe bedanken. Der Platz ist nun in einem ansehnlichen und ordentlichen Zustand. Dies hätten wir so, in dieser kurzen Zeit und in diesem Ausmaß nicht alleine hinbekommen. Vielen Dank.
Trotz alledem wird Berstadt weiterhin von der mittlerweile über 30-köpfigen Truppe noch einiges hören und sehen, denn wir haben uns vorgenommen diese „starke“ Gemeinschaft nicht aufzulösen. Neben sehr vielen schönen Erinnerungen, die natürlich zu einem solchen Abschied zutage kommen, gab es auch immer wieder neue Ideen und Ansätze.
Wir haben noch nicht fertig, bis bald…


 

Ex-Jugendclique will auf jeden Fall noch Silberjubiläum feiern
Wölfersheim-Berstadt (sto). Was 1993 begann, endete am Samstag: Rainer Lindts Bagger hat dem Bauwagen den Garaus gemacht. Natürlich war's kein gewöhnlicher Bauwagen, der am Hirschweg in seine Einzelteile zerlegt wurde - sondern das Domizil einer Clique (einstmals) junger Leute - eben der Bauwagen-Gruppe.
1993 legten sich die Jugendlichen ihren Freizeit-Treff zu. Der erste Bauwagen freilich brannte 1998 ab. Wenige Wochen später stand der neue an Ort und Stelle. Die Clique wurstelte aber nicht allein zum eigenen Vergnügen, sie gliederte sich vielmehr ins Berstädter Vereinsleben ein. Direkt vor Weihnachten lud sie alljährlich zur Langen Nacht ein, und wenn ein Verein eine Feier veranstaltete, waren immer Bauwagen-Leute zum Helfen bereit. Entsprechend zahlreich waren die Besucher bei den Festen zum 10., 15. und 20. Geburtstag.
Beim letzten machte Bauwagen-Chef Oli Wolf die finalen Pläne öffentlich: „Wir sind in die Jahre gekommen und werden uns auflösen.“ Dazu ist es nicht gekommen - auf Wunsch der Mitglieder. Die wollen auf jeden Fall noch 2018 das 25-Jährige feien. Und was danach passiert, steht in den Sternen.
Am Bauwagen selbst hatte jedoch der Zahn der Zeit stärker genagt als an der Gruppe - am Bagger führte kein Weg vorbei. Drei Tage vor dem Abriss wurde noch einmal feucht-fröhlich gefeiert. Und auch am Samstag traf sich die Clique an ihrer alten Wirkungsstätte - diesmal in leicht sentimentaler Stimmung. Einen Bauwagen Nummer 3 wird es dennoch nicht geben, versicherten die Mitglieder.


 

Bauwagen 1 gewinnt Bierathlon - Zahlreiche Ehrungen
Wölfersheim-Berstadt (sto). 20 Plakatständer säumten am Wochenende den Betonweg zwischen der Friedhofsmauer in der Untergasse entlang der Hirschchaussee bis zu den beiden landwirtschaftlichen Maschinenhallen. Sie zeigten Menschen. die ein Schläfchen in der Öffentlichkeit halten - Schnappschüsse aus vier Jahrzehnten Schläferclub, der nun ein zweitägiges Wiegenfest anlässlich seines 40. Geburtstages feierte. In der Woche zuvor hatten Vorstandsmitglieder die Gräber verstorbener Mitschläfer aufgesucht, darunter jenes von Club-Wirtin Paula. Auch die Ruhestatt des langjährigen Präsidenten Peter Alter wurde aufgesucht.
Die Feierlichkeiten starteten am Samstag mit dem zweiten Berstädter Bierathlon. Hierbei mussten jeweils zwei Personen mit einem Getränkekasten einen Parcours bewältigen, der vom Festgelände zum einstigen Kindergarten und zurück führte. Hatten Einsteiger auf mehreren Runden fünf Kilometer zurückzulegen, betrug die Strecke für die Fortgeschrittenen 7,5 Kilometer. Wie Laufen und Trinken kombiniert wurde, oblag der Strategie der Bierathleten. Moderiert wurde der 90-minütige Wettkampf von Thomas Ulrich. Am Ende siegte bei den Profis das Duo Bauwagen Berstadt I. Unter den neun Einsteigern befanden sich auch zwei Frauenduos. Hier siegte "G. S." vor den "Süßen Törtchen". Bei den übrigen Teilnehmern setzten sich Ingo Schäfer und Rene Gruner durch.
Geehrt wurden alle Mitglieder, die in der 40-jährigen Berstädter Schläfergeschichte einen Schauschlafmeister-Titel errungen hatten. 26 Nichtmitglieder, die ebenfalls einen sehenswerten Schlaf in der Öffentlichkeit gehalten hatten. wurden von Schläfervorsitzenden Manfred Koppe als Ehrenschläfer ausgezeichnet. Rückschau gehalten wurde auch mit einem Bildervortrag. Am Abend sorgte DJ Oli für beste Stimmung in der Festgesellschaft.
Am Sonntag unterhielt das Blasorchester des Turnvereins die Besucher. Kinder vergnügten sich in einer Hüpfburg. Zudem hatte die Feuerwehr vor den Maschinenhallen einen Springbrunnen eingerichtet. Auch bestand die Möglichkeit zu einem Ausflug im "Schlucki-Mobile". Zu den Gästen gehörten Vertreter der örtlichen Vereine sowie der Kirche. Der Erste Beigeordnete Manfred Sauer würdigte die Schläfer als ein Aushängeschild des Ortes, der die Gemeinde bundesweit bekannter gemacht habe. Pfarrerin Kerstin Tonn zitierte die Redensart: "Den Seinen gibt's der Herr im Schlafe." Wobei als angesprochenes Talent hier freilich das Schlummern selbst gemeint war.
Einen Titel erschlummerten sich Manuela Hofmann, Bernd Stüber, Michael Baccichet, Ditmar Völbel. Torben Isterling. Günther Schön. Elke Kaiser, Kornelia Rau. Gregor Stollberg, Marion Verbrücken, Heinz Knöll, Martina Hahn, Klaus-Dieter Kunert. Renate Paul. Tatjana Lindt, Ulrich Diehlmann und Bernd Müller.
Zweimal im Siegerreigen waren Timo Hahn, Wilmar Hofmann, Thomas Voshage, Michael Käs, Ute Hofmann, Daniela Kunert, Bettina Belzer, Gisela Alter, Bärbel Baccichet, Axel Kaiser und Christian Tag.
Aller gute Dinge sind drei, sagten sich Brigitte Koppe. Wilfried Klein, Horst Hahn, Karola Voshage, Jürgen Hofmann und Irene Müller. Vier und mehr Titel halten Rainer Lindt und Präsident Manfred Koppe.


 


 

...waren möglicherweise in der Nacht zum Montag in Berstadt und Melbach am Werk. In beiden Orten war Kirmes - und gestern früh lagen beide Kerbbäume darnieder. Wahrscheinlich wollten die hilfreichen Geister den Vereinen nur Arbeit abnehmen. Doch die waren seltsamerweise gar nicht erfreut. Schließlich gehört auch zum Frühschoppen der geschmückte Baum - und so wurden beide am Vormittag wieder aufgestellt. Aber die kleinen Schelme hatten noch mehr gearbeitet: Das Berstädter Ortsschild stand auf der Rentner-Bank im Steinfurther Weg in Melbach, das Melbacher aus Richtung Södel war aus dem Rahmen gerutscht und stand am Boden. Schnell sprach sich die vermeintliche gute Tat in den Dörfern herum - und alle kannten auch die Täter: "Das waren die Melbacher", hieß es in Berstadt - und umgekehrt. Schließlich haben alle den legendären Bierklau noch im Hinterkopf. Einige dachten weiter: Sollten Melbacher und Berstädter unabhängig die gleichen Schabernack-Ideen haben? Könnten es vielleicht sogar Wölfersheimer, Wohnbacher oder Södeler gewesen sein? Anzeige soll übrigens keine gestellt werden - die Kirmesmacher haben die WZ-Schlagzeile im Geiste schon vor sich: "Heinzelmännchen vor Gericht".
(sto/Fotos: Storck)


 

Bus mit 40 Gästen kommt aus der Rhön - Verabredung für 2015 - Auch Familiensonntag gut besucht
Wölfersheim-Berstadt (sto). Zum fränkischen Abend wurde der Kirmessamstag. Nicht nur, dass mit der Gruppe "Osgarlich" erstmals eine Band aus der bayerischen Rhön in Berstadt aufspielte - das Quartett hatte auch noch über 40 Besucher aus seinem Heimatort Rödelmaier mitgebracht, darunter sogar Bürgermeister Michael Pöhnlein.
Hessen und Franken erlebten einen schönen Abend, an dem das Tanzbein ausgiebig geschwungen wurde. Den Besuch aus Rödelmaier hatte ein von dort stammender Neu­-Berstädter hergestellt. Man wolle diesen Kontakt aufrechterhalten, hieß es beim nächtlichen Abschied. Wenn am 30. April in dem Franken-Dorf der Maibaum aufgestellt wird, wollen die Berstädter dabei sein.
Die Kirmes hatte am Freitag das Blasorchester musikalisch angekündigt. Die Musikanten begleiteten die Kirmesburschen und -mädchen mit dem Baum durch die Dorfstraßen zur Mehrzweckhalle, wo die Fichte aufgestellt wurde. Wenig später verkündete Gemeindebeigeordnete Carmen Körschner nach gezielten Hammerschlägen: "O'zapft is." Die Kirmes-Disco schloss sich an.
Am Sonntag fand in dem Saal auch der Kirmesgottesdienst mit Pfarrerin Kerstin Tonn statt. Als später die Wäschbachtaler Musikanten aufspielten, waren die Stuhlreihen gut besetzt, und das blieb über den ganzen Familiennachmittag so, bei dem die Landfrauen Kaffee und Kuchen offerierten.
Am Montag zogen die Kirmesburschen und -mädchen durch die Straßen und luden zum Frühschoppen in die Halle ein. Dort waren es vielleicht weniger Besucher als im Vorjahr, aber bei der Musik der Kapelle Sunbow war die Stimmung bestens.
Reges Treiben herrschte an den vier Tagen auf dem Kirmesplatz. Zwei Karussells und vier Buden boten Unterhaltung und Süßes.

 

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